Ich legte die Arme auf den Rand des Beckens und grinste Harvey an. Richtig. Das war in unseren ersten Tagen hier.

Mein Kadabra kam zu mir und setzte sich neben mir in das Becken, während ich Harvey weiterhin angrinste. Natürlich interessiert es mich, sonst hätte ich damals nicht gefragt.

Aufmerksam, auch wenn es vielleicht nicht so wirkte, weil ich Dad immer wieder an die Wange stupste, hörte ich zu und sah letztlich wieder den anderen Jugendlichen an. Wirst du mir sagen was das große Unglück war?

Ich glaube wir müssen einen anderen Weg versuchen. Meinst du es fällt ihm leichter wenn er nicht alleine was erzählen muss? Vielleicht. Aber... Ich weiß, aber bei ihm ist es doch genau so. Ich kraule Dad den Nacken und grinste Harvey mit schief gelegtem Kopf an. Wenn ich dir auch etwas erzähle, muss ich dir dann nicht mehr alles aus der Nase ziehen?

" Einverstanden. " gab ich nach kurzem Zögern zurück. Innerlich freute es mich wirklich, ich interessierte mich für Kaito und sein Vertrauen schmeichelte mir. Aufmerksam sah ich ihn an. Sicher fällt es ihn auch nicht leicht... umso gespannter bin ich.

Da musst du jetzt durch Kaito. Aber... Du hast Dad neben dir, alles ist gut. Okay schön. Lass mich kurz überlegen. Soviel ich auch redete ich war kein guter Geschichtenerzähler. Ich war damals 14 und erst drei Jahren auf meiner Reise. Ich habe damals gerade nur Nebulak dabei. Frag mich nicht wieso ich weiß es nicht mehr. Es war alles ruhig bis wir plötzlich ein Geräusch hörten. Aus dem Gebüsch tauchte ein... Ich stockte und vergrub die Finger tier in Dads Fell. ...ein Glutexo auf. Warum konntr uns schließlich keiner Erklären, doch es griff an. Nebulak war erstarrt vor Schreck und ich stieß es bei Seite. Dabei hat mich der Angriff erwischt. Ich riss mich sehr zusammen das meine Stimme nicht zitterte. Es mochte auf Außenstehende nichz so traumatisch wirken, doch dieses Glutexo war der alleinige Auslöser für meine Ängste gewesen. Ich räusperte mich und lachte auf, auch wenn es nicht wirklich echt klang. Es blieb auf jeden Fall nicht nur bei dem einen Angriff, aber ich konnte Nebulak beschützen. Was dann passiert ist weiß ich nicht. Ich bin ein paar Tage später im Krankenhaus wieder aufgewacht. Ich sah ein paar Sekunden auf meine vernarbte Hand und zwang mich weiterhin zu lachen. So, jetzt bist du dran.

Reflexiv hatte ich ihm bei seiner Erzählung die Hand auf sein Knie gelegt, und stumm auf den Boden gestarrt. Wow... dass er sich das getraut hat... dann... bist du jetzt dran... Ich schob Evoli meine Hände unter den Bauch, und hob es sanft hoch. " Danke... dass du mir das erzählt hast. Dann... erzähle ich es dir jetzt auch. Ich muss dich warnen, es ist eine längere Geschichte. " Ich drückte Evoli an meinen Bauch, und legte meinen Kopf vorsichtig auf seinem ab, und sammelte mich für einen kurzen Moment, atmete tief ein und aus, es fiel mir auch nicht leicht, darüber nachzudenken, sonst hatte ich die Gedanken daran immer verdrängt. Riolu rückte näher ran, legte sich auf die Knie, und legte seinen Kopf auf meinen Schoß, streichelte mit seiner kleinen Pfote an meinem Knie entlang. Auch meine Pokèmon spannten sich an, fühlten sie doch meinen Schmerz, aber hatten selbst auch großes Leid erlebt. In diesem Moment war ich froh, Trasla vergaß ich nicht, aber ich war einfach nur dankbar dass meine anderen Beiden in diesem Moment bei mir waren. " Also... damals lebten wir alle zusammen auf einem großen Grundstück. Wir alle waren auf diesem Hof geboren, denn wir hatten eine kleine Pokèmon - Zucht. Deshalb... haben meine Pokèmon auch besondere Attacken. Und Evoli war das Ergebnis einer langen Shiny - Zucht. Viele andere schillernde Pokèmon besaßen wir nicht... wir hatten alle schon als kleine Kinder zusammen gespielt. Es war alles, ja, man konnte sagen perfekt. Doch... eines Tages kreuzte dieser Typ auf. Ein Wahnsinniger, auf der Suche nach etwas dass seiner Meinung nach auf unserem Hofe lag. Er hatte so einige Pokèmon bei sich, alles gnadenlose Kreaturen die nur ihm Treue leisteten. Außerdem, so erzählte er, sei unsere Ansichtsweise auf die Pokèmon völlig verblendet und stumpfsinnig. Er bezeichnete uns als Narren, als meine Eltern ihm nicht Folge leisten wollten, er schien zu gehen. Doch das war nur eine Täuschung. Gleich am selben Tag noch kehrte er in der Nacht zurück. Er... hat... alles zerstört. Seine Pokèmon drangen in das Haus ein, zerbrachen und verbrannten alles was sie fanden. Der Kerl war zu mir in das Kinderzimmer gestiegen, und wollte mir Angst machen. Seine Worte werde ich nie vergessen. " Sie sind viel mächtiger als du. Ich werde dir zeigen, dass du sie nicht bändigen kannst. Sie werden all dein Liebstes in Schutt und Asche legen, auf dass du in den Trümmern dein jämmerliches Ende findest. " " Ich brach ab. " T-Tut mir leid... jedenfalls... haben sie getan was er angekündigt hatte. Alles war zerstört, Rauch lag in der Luft, die Panik war groß. Alle starben, er hatte sein Ziel erreicht... das dachte er zumindest. Ich überlebte den Vorfall knapp, und kam zu meinem Großeltern. Und... Riolu, Trasla, und Evoli überlebten ebenfalls - als Einzige der Pokèmon. Auch sie hatten ihre Eltern verloren... aber ich wusste nicht, dass sie noch lebten... wir haben uns erst Jahre später wieder gesehen. Was auch immer das war, was der Kerl gesucht hatte, das Geheimnis starb mit meinen Eltern. Er sollte es nie bekommen. Doch trotzdem... war alles unbrauchbar geworden, viele ließen ihr Leben, und ich bekam mein Trauma... ja... " Ich schniefte, aber weinte nicht. Aber den Schmerz den ich gerade spürte konnte ich nicht verbergen. Auch meine Pokèmon sahen mitgenommen aus.

Ich war gerade an den Quellen angekommen und blieb dan stehen Jetzt lieber nicht stören dachte ich und blieb deshalb etwas abseits zwischen zwei Bäumen stehen und beobachtete die beiden Kaito ?... nein...ich lass sie lieber allein.

Ich kletterte aus dem Becken, nachdem ich Harvey schweigend zugehört hatte, und umarmte ihn einfach. Was auch immer ich gesagt hätte, wäre falsch gewesen, also versuchte ich den anderen Jugendlichen so zu unterstützen. Dad blieb im Wasser, drehte aber schweigend den Kopf herum, da er Kyuro bemerkt hatte.

Verwundert sah ich sein Kadabra an und ging dann langsam zu Kaito und Harvey und stellte mich etwas weiter abseits von den beiden hin .

Überrascht sah ich Kaito an, als er mich umarmte. Doch ich umarmte ihn schließlich auch. Riolu war zurückgewichen, als es den Fremden ( Kyuro ) sah, und blickte ihn feindselig an. Er glaubte wohl, dass dieser das Gespräch belauscht hatte. Aber er blieb wo er war.

Ich strich Harvey sacht über den Rücken und grinste ihn dann an. Und jetzt hören wir beiden Hübschen auf Trübsal zu blasen. Dabra. Auf den Hinweis meines Kadabras hin sah ich auf und entdeckte Kyuro. Er ist zurück gekommen?