Ich ließ Lucario kurz los und ging einen Schritt auf die Ebene. Ein Fehler, denn meine Beine knickten in diesem Moment unter meinem Körper weg und ich fiel auf die Knie. Sofort war Dad bei mir und legte mir die Pfote auf den Rücken. Dabra? Ja... ja, ich bin nur müde. Sorry. Dabra.

Ich setzte mich hin und fuhr mir mit der Hand über die Augen. Sofort saß Mimigma wieder auf meinem Schoss. Cario? Ja, aber geht nicht zu weit weg, ja? Lucario nickte und ging dann mit Dad und Nebulak los, die Ebene erkunden. Ich ließ mich auf den Rücken fallen und schloss die Augen, Mimigma rollte sich nun auf meinem Bauch zusammen. Es war angenehm warn in der Sonne und ich verlor bald den Kampf gegen die Müdigkeit.

Ich wachte von dem Gefühl einer Nasen Zunge in meinem Gesicht auf. Ich öffnete vorsichtig ein Auge und sah mich einer schlammigen Schnauze gegenüber. Ein Pokemon. Was für eins? Miiigma! Puli. Ah ja. Ein Pampuli.

Nimmst du kurz deine Zunge aus meinem Gesicht? Ich grinste und das wilde Pokemon machte einen Schritt zur Seite. Als ich mich aber aufgesetzt hatte, stieß es mich an und schnaubte. Ist ja gut. Was hast du denn? Ich lachte und stieß dem kleinen Pokemon sacht gegen die Nase. Dabei fielen mir zwei Dinge auf. Erstens, das Pamuli war alleine, soweit ich wusste lebten diese Pokemon in Herden. Wo war also seine? Zweitens, das Pokemon war verletzt. Das war unschwer zu erkennen, denn es belastete das rechte Hinterbein kaum und auf dem hellen Schlamm dort waren rote Schlieren zu sehen. Nichtsdestotrotz schien das Bodenpokemon sehr aufheweckt zu sein und versuchte nun an Mimigma zu schnuppern, das sich ängstlich hinter mir versteckte. Ich hörte wie sich Schritte näherten und hörte auch bald das zu erwartende Knurren von Lucario. Ich drehte den Kopf zu ihm, Dad und Nebulak und sah das Kampfpokemon fast schon streng an. Nichts da. Das Pamuli ist verletzt, also knurren wir es nicht an. Dabra? Kadabra. Wirklich? Keine Herde? Seltsam. Könnt ihr es mal fragen? Dad nickte und ging zu dem Pampuli, das ihn mit aufmerksamen Blick betrachtete, sich aber nicht durch seine kalten Augen abschrecken ließ. Kadabra, Kadabra. Dabra. Kadabra, Dabra. Das andere Pokemon schwieg eine Weile, antwortete dann aber. Puli. Pamp, Pampuli. Pamp.... Pampuli, Puli, Puli. Dad drehte sich zu mir und übersetzte das gesagte. Oh nein... Das Pamuli hatte nicht alles erzählt, doch offenbar hatte es seine Herde bei einem Angriff von durchgedrehten Hundemonen verloren, als es weggerannt war. Nun wusste es nicht wo die anderen waren und war dem Angriff nur knapp mit seiner Verletzung entkommen. Die Geschichte schien das Pampuli aber nicht weiter zu belasten, denn es hatte nun Nebulak entdeckt und begann damit es spielerisch im Kreis zu jagen. Nebulak flog ängstlich davon, doch entfernte sich nie zuweit von uns. Die Verletzung schien das Packesel-Pokemon aber doch sehr zu schmerzen, denn man sah wie es das Bein beim Laufen ganz hoch zog und damit nicht besonders schnell unterwegs war.

Lucario beschloss das es wohl an der Zeit war Nebulak zu helfen und wollte das Pampuli fangen. Nebulak flog zu mir und das Pampuli humpelte fröhlich vor Lucario davon. Ich sah eine leichte Veränderung im Blick meines Kampfpokemons, als das kleinere Wesen stolperte und sich mit seinem verletzten Bein nicht mehr fangen konnte. Lucario stürzte vor und fing das andere Pokemon ab, ehe es zu Boden stürzte. Ich stand besorgt auf, foch Lucario stand auf, das Packtier-Pokemon auf den Armen. Es blinzelte verwirrt, schleckte dann aber Lucario über die Wange. Pampuli! Cario. Ich lachte und ging mit den andere zu den beiden hinüber. Gut das ihr euch versteht. Pampuli? Sollen wir mit dir deine Herde suchen? Es nickte motiviert und wackelte ein bisschen in Lucarios Armen, welcher es aber weiter festhielt. Gut, dann trägst du es Lucario. Gehen wir? Ich hob Mimigma auf meine Arme und ging voran. Dad blieb an meiner Seite, Nebulak flog voraus und Lucario marschierte mit dem Pampuli hinterher.

Wir gingen schon seit ein paar Stunden über die Ebene, da ich immer noch erschöpft war, hatte ich leine große Lust zu laufen, als ich die Zerstörung sah. Das Gras hier war verbrannt und nieder getrampelt. Ich blieb stehen, nicht gewillt weiter zu gehen bei dem Geruch der in der Luft hing, zudem fühlte ich wie das Atmen für mich immer schwerer wurde. Pampuli kämpfte sich mit aller Macht frei und humpelte los, offenbar nach seinen Freunden rufend. Dad, hol es zurück. Es ist besser wenn es nicht sieht was weiter hinten ist. Das Kadabra nickte und teleportete sich zu Pamuli, das es umfasste und sich mit ihm zu uns zurück portete. Pampuli zappelte und wollte zurück, doch ich fasste seinen Kopf mit beiden Händen und sah ihm in die Augen. Ganz ruhig Kleiner. Egal was mit deiner Herde passiert ist, es ist besser wenn du dort hinten nicht hingehst. War das Darakais Werk? Warum sonst sollten die... Hundemone... eine solch große Herde an Pampulis angreifen? Das ergibt doch alles keinen Sinn. Pampuli versuchte sich aus meinem Griff zu entziehen, doch ich hielt es weiter fest. Feuerpokemon sind gefährlich, auch wenn ich nicht glaube, dass das hier von ihnen aus ging. Ich werde dich nicht zwingen hier zu bleiben, aber bitte, sei vernünftig. Was dahinten ist... Das sollte auch dort bleiben, okay? Ich sah kurz zu Dad und ließ dann mit ihm zusammen das Pampuli los. Es starrte mich mit großen Augen an, zuckte dann mit dem Kopf zu der Stelle vor der wir es abgefangen hatten und von wo aus der Geruch zu uns herüber zog und ich glaubte fast schon das es zurück laufen würde, doch dann ließ es die Ohren sinken und drückte seine Schnauze an mich. Ich strich ihm sanft über die struppige Mähne und sah über die Ebene. Diese Pampulis hier... ihnen konnte man nicht mehr helfen, egal was geschehen war oder was das ausgelöst hatte, doch das kleine Pokemon vor mir war noch da und brauchte meine Hilfe.

Ich öffnete langsam die Augen und fand mich an einem mir unbekanntem Ort wieder. Es war eine große Ebene. Was ist passiert? Wo bin ich? Ich stand langsam auf und merkte, dass ich keine Schwindeanfälle oder so hatte. Dann bin ich zumindest nicht auf den Kopf gefallen... Ich überprüfte sofort, ob ich noch alle meine Dinge bei mir hatte und als ich meine kleine Umhängetasche und meine Gürtel überprüft hatte, war ich erleichtert. Ich sah mich um und konnte in einiger Entfernung die Zerstörung erkennen. In der Nähe stand ein blonder Junge (Kaito) und seinen - vermutete ich zumindest - Pokémon.
Ich ging zu ihm hin, ohne wirklich zu überlegen, ob das eine gute Idee war. "Hallo", begrüßte ich ihn und wartete seine Reaktion ab.

Weißt du was? Du kannst mit uns kommen, bis wir eine neue Herde für dich gefunden haben. Pamp. Fragend ich Dad an. Dabra. Das verstehe ich doch, aber... das Pampuli sah mich stur an und drückte sich an mich. Ich lachte und richtete mich auf, als ich Schritte hinter uns hörte, sofort fuhr ich meinen vernarbten arm zur Seite aus um Lucario zurück zu halten. Hallöchen auch. Bist du neu hier?

"Tja, da ich keine Ahnung habe, wo ich bin, würde ich ja sagen", antwortete ich auf seine Frage und schenkte ihm ein Lächeln. "Wenn wir schon dabei sind. Was meinst du genau mit 'hier'?"

Ich breitete auch meinen anderen Arm aus, wodurch Mimigma von Dad gehalten werden musste, was dieses aber auch nichts törte. ich lachte und wandte das Gesicht in den Himmel. Auf einer einsamen Insel auf der ein verrückt gewordenes Pokemon herrscht. Willkommen beim Widerstand.

"Klingt interessant", meinte ich und stimmte in sein Lachen ein, aber meine Neugierde war geweckt. "Und was ist unsere Aufgabe als 'Widerstand'? Und welches Pokémon meinst du?" Ich selbst merkte nicht wirklich, wie ich wieder in meine Phase kam, wo ich Dinge nicht wirklich ernst nahm.

Natürlich vom bösen Darkrai. Er übernimmt jedes Pokemon. Lucario machte endlich einen Schritt zurück, also konnte ich dramatisch ausholen. Außer jene, dessen Fell von dem der anderen abweicht. Sie haben eine andere Genetik und stehen nicht unter Darkrais Bann, doch sei gewarnt, es kann sonst jedes deiner Pokemon treffen. Ich lachte, doch meine Augen waren ungewöhnlich ernst.

Darkrai... Mir war der Name diese Pokémons bekannt, aber dass es böse sein sollte, war mir neu. Ich lauschte den Erzählungen des Jungen (Kaito) und konnte nicht verbergen, dass ich es doch irgendwo faszinierend fand. Trotzdem konnte ich den Ernst in seinen Augen erkenne, weshalb ich mich zusammenriss. "Dessen Fell, von dem der anderen abweicht? Sollen damit die sogenannten Shinys gemeint sein?"

Genau. So wie Mimigma hier. Ich nahm es wieder an mich und hielt es vor mich, das das Mädchen ihn sehen konnte. Er drückte sich in meine Hände, blieb aber ruhig. Ein paar anderee Jugendliche und ich sind wohl irgendwie von ein paar legendären Pokemon ausgewählt worden um Darkrai zu stoppen. Du übrigens ziemlich sicher auch.